Sensationelles Comeback: Rolf Enz feiert Sieg nach zwei Wirbelsäulenoperationen in Gyé sur Seine (F)

Es war ein emotionaler und denkwürdiger Tag für den Enduro-Rennfahrer Rolf Enz, der bei seinem ersten Saisonrennen nach zwei schweren Wirbelsäulenoperationen einen klaren Sieg einfuhr. Die unerwartete Leistung wurde von Konkurrenten und Supportern gleichermassen mit Begeisterung gefeiert.

Rolf Enz, der in den letzten Monaten hart an seiner Genesung gearbeitet hatte, zeigte von Beginn an, dass er entschlossen war, wieder an die Spitze zurückzukehren. Trotz der Bedenken einiger, ob er nach so schweren Eingriffen seine frühere Form wiedererlangen könnte, bewies er das Gegenteil und zeigte eine beeindruckende Leistung auf der Strecke. Dass er zudem mit Fieber an den Start ging, eine Grippe schwächte Enz seit Tagen, gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Hauch von Wahnsinn. Einmal mehr bewies Enz, dass alles möglich ist, wenn man es un-bedingt will!

«Was für eine Zeit! Nach der niederschmetternden Diagnose im Winter und den darauffolgenden Operationen, wusste ich nur eins; ich will eines Tages wieder auf das Motorrad steigen, egal wie!», meint ein emotionaler Enz. «Die Vorstellung wieder Motorrad fahren zu können hat mich tagtäglich nach vorne getrieben. Ich konnte erst einen Monat vor dem Rennen das erste Mal auf’s Motorrad steigen und alles ging eigentlich nur schief. Nach 5 Monaten ohne Fahren und max. 5Kg Hebe Gewicht, hatte ich keine Kraft mehr. Ich konnte mein Motorrad gar nicht richtig bewegen, alles war schwer und ich hatte Schmerzen ohne Ende. Mein ganzer Körper wehrte sich gegen die physischen Anstrengungen. Dank meiner Physiotherapeutinnen Sabine und Fabienne, die mich behutsam aufgebaut haben, fand ich irgendwie den tritt wieder. Bis zum Rennen war ich aber nur 4x auf dem Motorrad, einmal davon 4 Tage lang in Spanien, wo ich wie ein Anfänger die Grundlagen wieder aufgebaut habe. Heute bin ich überglücklich und überwältigt vom Resultat. Ich bin noch weit weg von meinem normalen Formstand und ich weiss heute noch nicht wie ich die Klassique in Faulx in 10 Tagen überstehen werde. Das sind an zwei Tagen jeweils über 200KM und 13 Sonderprüfungen zu fahren, also das Vierfache (!). Wir werden es sehen».

Das Rennen in Gyé sur Seine (F) fand unter anspruchsvollsten Bedingungen statt, welche die Fahrer vor grosse Herausforderungen stellten. Es hatte Tage zuvor geregnet, die Liaisons waren nass und schmierig zu befahren. Auf der ersten Runde, der total 100Km, die zu absolvieren waren, war das Terrain in den Sonderprüfungen schmierig und rutschig. Trotzdem behielt Rolf Enz die Kontrolle über sein Motorrad und pushte was in seiner Macht lag. «In der SP1 fuhr ich schnell auf meinen Vordermann auf, da dachte ich schon, dass ich zügig unterwegs war. Ich habe dann sicherheitshalber Abstand gehalten, um nicht zu stürzen und das ganze kontrolliert nach Hause zu bringen. Das habe ich dann so den ganzen Tag durchgezogen und bin ohne nennenswerte Probleme durchgekommen», meint Enz. Sein Durchhaltevermögen und seine Hartnäckigkeit zahlten sich schlussendlich aus, als er das Rennen für sich entschied. Ein Sieg ohne Ansage!

Nach dem Rennen zeigte sich Enz sichtlich bewegt und dankte seinem nahen Umfeld für die Unterstützung während der schwierigen Zeiten. Der Sieg bedeutet ihm nicht nur einen erfolgreichen Start in die Saison, sondern auch die Bestätigung, dass der lange und schwierige Weg der Rehabilitation die erhofften Früchte getragen hat. Mit diesem Sieg hat Enz ein starkes Zeichen gesetzt und gezeigt, dass er bereit ist, trotz aller Skeptiker seine Karriere erfolgreich fortzusetzen. «Skeptiker begleiten mich schon die ganzen letzten 10 Jahren. Ich bin froh sind sie da, dann kann ich sie immer wieder zum Anlass nehmen, ihnen zu beweisen, dass man mit starkem Willen alles schafft», meint Enz zufrieden.

Die letzten Entwicklungen im Sportlerleben Enz’s, er wurde unlängst zum Sport Direktor des nationalen Verbandes FMS gewählt, zeigen jedoch, dass eine Ablösung vom aktiven Sport unaufhaltsam ist. «Es ist langsam Zeit den Schritt zu machen. Ich habe immer gesagt, dass ich entscheide, «wann» es fertig ist und nicht Andere. Die neue Herausforderung beim Verband ist sehr anspruchsvoll und ich will ihr gerecht werden. Ich werde mich wohl künftig auf mein neues Projekt, dem Vintage-Enduro, konzentrieren, das ist weniger zeitraubend und ich freue mich riesig darauf. Nun lassen wir mal die Saison weiterlaufen, es bleibt spannend, danach rechnen wir ab»!

Stay tuned!

Partners 2023:
Leatt Protectives
RK Takasago Chain
Hostettler ag pneuservice
Racebikebitz Samco Distribution
Silkolene
Speed Wolf USA
Lion-Hairstyle
Loisirs Off Road
hartl-racing.de
sportszone.ch
KTM Switzerland
KMS Racing
Moto Mader AG
Kawasaki KTM Moto-Racing Gaberthuel
Raptor Titanium
CLIF Bar
Motochic
Lectron Fuel Systems
Speed Wolf USA