Rennberichte Rolf Enz | Enduro Swiss Championship 2023
2 Siege innert 7 Tagen und ein 2. Platz in den vergangenen drei Rennen!
Nachdem Rolf Enz nunmehr 4 von den 6 absolvierten Rennen der aktuellen Schweizer Enduromeisterschaft gewonnen hatte, konsolidiert er seinen Vorsprung im Gesamtklassement. Die Meisterschaft bleibt indes spannend, weil der Zweitplatzierte Jean-Daniel Rossé, seines Zeichens Vater des 10fachen Inter Schweizermeister Jonathan Rossé, jeweils die Plätze mit Enz tauschte. Mit einem kleinen 6 Punktevorsprung geht es nun in die letzten vier Meisterschaftsrennen, es bleibt alles offen!
Nach einem gelungenen Saisonstart in Gye sur Seine (F) und dem Doppelrennen in Faulx (F), gelang Enz das Husarenstück innerhalb von sieben Tagen gleich beide Rennen in La Bresse (F) und Vouzier (F) zu gewinnen! In La Bresse wurde erstmals im «Enduro Sprint» Format gefahren, wo kurze Überführungen sich mit zahlreichen Sonderprüfungen ablösten. Obwohl Enz eher der Ausdauertyp ist, gelang ihm hier als ehemaliger Motocross-Fahrer der Spagat ebenfalls perfekt. In Vouzier dann, dominierte er die Konkurrenz nach Belieben. Ein furchtbares Schlammrennen führte dazu, dass nur zwei Fahrer ohne Strafzeiten in der Klassierung blieben. Mann und Maschinen waren bis auf’s Letzte gefordert!
Am letzten Weekend stand dann ein weiterer Lauf in Epernay (F), dem Champagner-Land wo Cuvées wie Moêt Chandon und Veuve Cliquot beheimatet sind, statt. Enz ging zuversichtlich an den Start, die Sonderprüfungen waren ganz nach seinem Geschmack. Zwei Singletrails, davon einer mit sogenannten «Extreme-Elementen» drin, sowie eine Sonderprüfung «Typ Rasenrennen» auf einem übergrossen Feld. Der nächtliche Regen sorgte dann auch noch dafür, dass quasi kein Staub aufgewirbelt wurde, es war angerichtet!
«Obwohl ich mir den Magen am Vortag verdorben hatte, ging ich zuversichtlich an den Start», berichtet Enz. «Ich hatte die SP’s sehr genau studiert und freute mich auf das Rennen. Als ich dann aber auf der Startaufstellung sah, dass man die Französiche Meisterschaft der «moto ancienne» vor uns starten liess, wusste ich schon, dass es in einer Katastrophe enden wurde! So war es dann auch, jedenfalls für mich. Schon in den Überführungen sahen wir immer wieder Ambulanzen rumkreisen, welche die verletzten Piloten einsammelten. Als ich an die SP1 kam ahnte ich Schlimmes, denn die alten Kisten sind einfach viel langsamer als unsere «Flugzeuge». Ich verstehe die Veranstalter nicht. In unserer Kategorie hat es ehemalige WM-Fahrer dabei, die richtig «angasen», das kann nicht aufgehen. So passierte es dann auch, als ich auf einer Zwischenpassage auf einer Crosspiste auf einen Massencrash von Moto-Ancienne auffuhr, die auch noch von verschiedenen Streckenposten betreut wurden. Es kam aber keinem der Marshalls in den Sinn das abgerissene Absperrband zumindest mit Handzeichen zu ersetzen und mir den Weg zu zeigen. Es kam, wie es kommen musste, ich bog falsch ab und merkte meinen Fehler erst nach dem nächsten Sprung!!!! Neiiiinnn!!! Das gibt es doch nicht!!! Ich musste wenden, zurückfahren und in den Trail einbiegen wo die SP eigentlich durchging. Ich erspare es hier, die Worte wiederzugeben, die nur mein Helm gehört hat..».
Enz verlor eine Menge Zeit und war dann erstaunt, dass ihm Barbara an der CH verkündete, dass er mit 5 Sekunden Vorsprung in Führung lag! «Ich hatte ein super Gefühl in den engen Single-Trails, wenn ich den Fehler nicht gehabt hätte, dann wäre der Vorsprung enorm gewesen.», meint Enz.
Es galt daher,den Vorsprung bis ins Ziel zu verteidigen, bzw. auszubauen. «Ich wusste aber, dass mein Gegner auf dem Boden der letzten SP schneller sein würde als ich, 5 Sekunden Vorsprung waren nicht genug um mich sicher zu fühlen. Es war nasses Gras am Boden und keine Anlieger, genau das, was ich nicht gerne habe. Nichtsdestotrotz, ich habe mich der Aufgabe gestellt und «Gutzi» gegeben! Ich fuhr verhalten, aber dennoch zügig. Leider passierte dann was passieren musste, ich stürzte nach einer Auffahrt aus einer Kalkgrube und verbog mir die Vorderbremse. Als alles wieder einigermassen gerichtet war, holte mich mein direkter Gegner bereits ein, was dann auch das Rennen entschied. Shit happens!».Weil Enz jedoch bereits einen grossen Vorsprung auf die nächstplatzierten herausgefahren hatte, konnte er mit dem 2. Tagesrang dennoch ein versöhnliches Resultat einfahren. Wer ihn kennt weiss aber auch, dass er mit der Situation nicht zufrieden ist. Der Sieg lag greifnah und wurde zunächst durch einen Marshall-Fehler torpediert und dann schlussendlich von ihm selbst mit einem Sturz.
Enz, der in diesem Jahr eine Mehrfachbelastung zu stemmen hat (neu gewählter Sport Direktor und Mitglied des Zentralvorstandes des Verbandes, sowie inmitten eines CAS-Studium zum Sport Management steckt), schlägt sich nach wie vor mit gesundheitlichen Problemen herum, die nach seiner doppelten Rückenoperation vom vergangenen Winter herrühren. «Ich bin unendlich glücklich, dass ich überhaupt laufen kann und dann noch Motorrad fahre, und das nicht mal so schlecht 😊 Leider fehlt mir seit meiner Wahl im März die Zeit um ein konsequentes Training zu absolvieren. Die Aufgaben im Verband, mein Beruf und meine Weiterbildung stehen in diesem Jahr im Vordergrund».
In drei Wochen geht es in Lamure (F) weiter. Die Meisterschaft bleibt offen, stay tuned!
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