31. August 2015/RE

Rennbericht «Enduro de Saône»
2. RANG – 3 Sekunden am Sieg vorbei!

Saône, «Programm» im Enduro-Kalender!
Nähe Besançon liegt ein Dorf namens »Saône», welches auch in diesem Jahr die Schweizer Enduromeisterschaft empfing. Wunderschön angelegte Sonderprüfungen wurden durch Verbindungsetappen in nicht minder schönen Wäldern und Wiesenabschnitten abgesteckt. Der Pistenbauer Romain Bellaud hatte ganze Arbeit geleistet. Die Sonderprüfungen waren sehr schnell ausgesteckt, einzig die SP3 Ende der ersten Runde wurde im «umgekehrten» Sinn gefahren, was den meisten Fahrer nicht behagte. Aber es war ja für alle das Gleiche.

Kein Rennen ohne Zwischenfall in diesem Jahr!
Was für eine Aufregung wieder! Ich hatte meine 2016er KTM im Einsatz, die ich wie immer sehr gewissenhaft vorbereitet hatte. Da ich die Originalräder schonen wollte, verbaute ich zu Hause meine Trainingsräder, zog schön artig die Speichen nach und verlud das Teil. Als ich nach der technischen Abnahme das Bike in den Parc fermé stiess, bemerkte ich ein komisches Geräusch am Hinterrad. Nach einem kurzen Check stellte ich fest, dass das hintere Radlager Spiel hatte..!! Neiiiinnn, das darf doch nicht wahr sein! Und ich durfte laut Reglement nichts mehr reparieren. OMG (!) das wäre ja was, inmitten des Waldes stecken bleiben mit einem kaputten Hinterrad. Ich musste das Risiko eingehen und ging so am folgenden Tag an den Start. Der «worst case» Plan wäre gewesen an der zweiten Zeitkontrolle die Lager in Rekordzeit auszuwechseln. KTM Schweiz hatte das Material parat.

SP1 Oldtimer-Klasse wurde vor uns ins Rennen gelassen!
Schon als unsere Linie (Gorrara, Brunner, Rohrbach und ich) an die SP kamen, graute uns. Vor uns standen dutzende von Motorrädern aus den 70er Jahren am Start, die nicht über den gleichen Speed wie wir verfügten. So war dann die erste SP eine grosse Lotterie. Ich glaube, dass ich mindestens 10 Fahrer überholen musste und natürlich standen sie immer am dümmsten Ort herum, nämlich in den Kurven. Ich konnte mich einigermassen schnell anpassen und holte sogar Hans-Urs Rohbach auf, der vor mir gestartet war und nicht seinen besten Tag erwischt hatte.
 
SP2 Vollgas über die Prairie!
«Du meine Güte, war das genial» bereits letztes Jahr war ich am selben Platz sehr schnell unterwegs und nur ein Sturz hatte mich vom Sieg getrennt. Dieses Jahr hatte ich zudem die richtige «Waffe» unter dem Allerwertesten. Meine 450er feuerte gehörig um die Kurven rum und ich «flog» um den Parcours. Nach ca. 1/3 holte ich den vor mir gestarteten «Ädny» Brunner auf, der dann leider über einer grossen Wurzel hängen blieb und den Motor abwürgte. Heisse 4takter starten dann nicht grad sofort und so verloren wir wertvolle Zeit. Bäume standen links und rechts, so dass ich nicht vorbei kam und so musste ich warten. Ich baute dann sofort Druck auf und kurze Zeit später rutschte Brunner aus, so dass ich freie Bahn hatte. Die paar Sekunden haben mir dann vermutlich auch den Tagessieg gekostet. Aber was soll’s es ist für jeden das Gleiche. Einmal hat der eine Pech, mal der andere. Nirgends mehr als im Enduro-Sport gilt dieses Gesetz als gegeben.

SP3 – nicht mein Fall
Wie vorab bemerkt war dies die SP1 in umgekehrter Fahrrichtung. Schon in den ersten Kurven hatte ich Mühe, mich an die «falschen Radien» zu gewöhnen, konnte aber doch noch zügig fahren. Aber einfach nicht genügend angreifen, so dass es keine Spitzenzeit geben konnte. Zuletzt lagen Celso Gorrara und ich aber dennoch nur 2 Sekunden auseinander.

Lumpige 3 Sekunden
Am Ende des Tages entschied sich dann auch alles zwischen Celsio und mir. Schlussendlich fehlten mir lumpige 3 Sekunden für den Tagessieg (!) Wenn ich allerdings bedenke, dass ich noch am Mittwoch notfallmässig am Rücken behandelt wurde um überhaupt an den Start gehen zu können bin ich hoch zufrieden.

Nun bleibt mir eine kurze Woche um den Rücken behandeln zu lassen und dann steht das letzte Rennen meiner sportlichen Laufbahn in Chaumont bevor. Ich weiss noch nicht genau, wie ich dies emotionell handeln werde, aber ich werde auf jeden Fall den Spassfaktor in den Vordergrund setzen. Der schönste Sport, den ich je ausüben durfte, dafür bin ich sehr dankbar!
 
Weiter in einer Woche, to be continued..

Vielen Dank für alle Gratulationen per Telefon, Mail, SMS, WhatsApp, FB und und und.. happy and grateful!!

Euer

Rolf

P.s.: allen Fahrer, die sich heute auf die Socken in die Slowakei machen um die 6Days zu bestreiten drücke ich die Daumen und wünsche viel Glück!

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