Nachdem Enz 2015 den Helm an den berühmten Nagel gehängt hat, um sich danach während 1 ½ Jahren an einem Rückenleiden behandeln zu lassen, zeigen die Daumen wieder nach oben. «Nachdem ich monatelang mit Kortisoninfiltrationen behandelt wurde, hat schlussendlich ein Radiofrequenz-Eingriff den Durchbruch gebracht. Dabei wurde das Schmerzsignal vom Rücken zum Gehirn ausgeschaltet, seither geht es aufwärts», meint Enz sichtlich erleichtert. Intensive Physiotherapien begleiteten dann ein eisernes Aufbau-Trainingsprogramm. «Heute bin ich noch nicht ganz der Alte, aber ich kann weitgehend schmerzfrei Sport betreiben. Wenn ich denke, dass ich zuletzt mit 30 schmerzstillenden Spritzen im Rücken am Start stand, ist dies kein Vergleich mehr. Zwar hat es noch monatelang gedauert- und manchmal kämpfe ich auch heute noch mit Rückfällen, aber die Zuversicht ist wieder eingekehrt».
2017 alles auf «Null» gestellt?
«Nein, keine Angst» entgegnet Rolf Enz. «Nachdem ich 2016 zum Plausch drei Rennen bestritt habe ich gemerkt, dass ich halt einfach doch Benzin im Blut habe- und immer noch schnell unterwegs bin. Für jemanden, der nicht Sport-Infiziert ist, ist dies schwierig zu verstehen, für diejenigen die es sind, hingegen gar nicht.» Der Enduro-Sport komme einem auch in seinem Alter noch sehr entgegen, denn es braucht ein hohes Mass an Fahrbeherrschung, die erst mit vielen Erfahrungsjahren erarbeitet wird, eine solide Kondition als Basis ist Voraussetzung. «Wir fahren ja nicht Motocross, dass sehr intensiv über 2x 20 Minuten betrieben wird und dann ist wieder Feierabend. Wir fahren über mehrere Stunden- oder den ganzen Tag Verbindungsetappen, die mit Sonderprüfungen gespickt sind. Das ist ein ganz anderer Rhythmus».
Die Saison startet am 25./26. März 2017
Für die neue Saison, die in 10 Tagen in Faulx (F) mit den ersten beiden Läufen zur Schweizermeisterschaft beginnt, wird Enz am Start sein. «Ich habe mir in diesem Jahr ein hohes Ziel gesetzt, welches Abseits der SM steht. Ich werde im Juli an den Red Bull Romaniacs in Sibiu (RO) teilnehmen. Die Schweizermeisterschaft bestreite ich als Teil meines Aufbautrainings, ich habe ja beinahe zwei Jahre Rückstand, das muss ich zuerst wieder aufholen», meint Enz schmunzelnd.
Dass dieses «Red Bull Romaniacs» ein Hardenduro-Rennen und einer der härtesten Wettbewerbe weltweit ist, erwähnt er nebenbei. «Es wird in verschiedenen Klassen gestartet, ich werde in der Kategorie Bronze an den Start gehen». Dass dieses Rennen ganze vier Tage (!) dauert mit einem vorgängigen Prolog am Vorabend in der Hauptstadt Sibiu, kommentierte er mit einem Augenzwinkern «eine gute Vorbereitung ist alles».
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