Rennbericht Enduro de Granges-sur-Volognes (F)

Platz 3 nach vielen Stürzen und Ausrutschern

Am vergangenen Wochenende ging es Schlag auf Schlag. Die Schweizer Enduro-Protagonisten wurden gerade mal eine Woche nach dem Saisonauftakt in Faulx (F) diesmal in Grange sur Volognes zu einem weiteren Kräftemessen aufgeboten. In diesem Jahr ist der Rennkalender ein richtiger «Spagat», findet doch das nächste SM-Rennen erst fast drei Monate später statt. Ein Challenge der besonderen Art für die Athleten, die ihre Form entsprechend einteilen müssen. Das Wetter zeigte sich wiederum von seiner besten Seite, der Rennparcour wurde in einer malerischen Kulisse angelegt. Die Fahrer erwarteten drei Sonderprüfungen auf einem knapp 80KM angelegten Traçé.

SP1 – «en ligne» Bestzeit mit dem Messer zwischen den Zähnen!
Rolf Enz begann den Renntag auf der Toilette (!) «Ich weiss auch nicht was wieder los war. Dabei nehmen wir unser Essen mit, um solchen Problemen aus dem Weg zu gehen. Wir waren am Vortag noch in einer Bäckerei, vielleicht habe ich da etwas nicht vertragen», berichtet Enz. Mit weichen Knien ging er an den Start, der wiederum mit Startproblemen seiner 500er KTM begann. «Der Tag fängt ja schon mal gut an, dachte ich. Auf der ersten Etappe im Wald, die zum Teil doch sehr rutschig war, nachdem bereits 400 Fahrer durch waren. Ich versuchte meine Kräfte einzuteilen und ass zwischendurch einen CLIF-Riegel, den ich gut vertrage. Meiner Bestform war ich aber weit entfernt». Dann kam auch schon die erste Sonderprüfung, eine «en ligne», welche die Piloten aus den Vorderjahren kannten, jedoch wurde sie umgekehrt gefahren und mit neuen Passagen bestückt.
«Ich blendete meine Magenprobleme aus und fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen los! Mit der 500er muss man vorsichtig ans Werk gehen, da kann man nicht einfach das Kabel aufreissen, ich hatte aber sofort einen guten Flow. Schnell holte ich einen Ligue 2 Fahrer auf, der vor mir gestartet war. Mit Schreien ging er dann auch mehr oder weniger auf die Seite, ich musste aber von der Ideallinie weg und auf ein paar Felsen ausweichen. Dann, als es das neue Bergab-Stück in einem engen Waldabschnitt runter ging holte ich bereits den zweiten Fahrer auf, der sich dann doch tatsächlich vor mir in einen trichterartigen Abschnitt reinzwängte und mir so den Weg versperrte (!) ich schrie was das Zeugs hielt- gleichzeitig wurde er von Kommissären angeschrien und stürzte auch prompt, so dass ich ausweichen musste. Meine Ideallinie bis am Ende des Abschnittes musste ich verlassen. Zuunterst hatte ich noch viel Glück, weil ich mich fast zwischen zwei Bäumen eingekeilt hatte. Schlussendlich fuhr ich die SP mit viel Zug weiter, hatte aber plötzlich mit Armpump zu kämpfen, derart hart musste ich den Lenker halten. Prompt blieb ich dann auf einem einfach zu fahrenden Pneustapel hängen. Ich musste das Motorrad zurück rollen lassen und nochmals drüber, grrrrr.. ich war so was von angep…»
Enz fuhr dann trotz den Widrigkeiten Bestzeit, was seinen Speed aufzeigt, den er hatte. «Man weiss natürlich nie, was den anderen Fahrern auch wiederfahren ist, aber in den «en ligne» bin ich in der Regel immer sehr schnell unterwegs», meint Enz zufrieden.

SP2 – Vollspeed in Dreher und Ausrutscher!
Die zweite Sonderprüfung war auf einem riesigen Mais-Stoppelfeld angelegt und mit einer Motocrosspiste erweitert. Genau der Boden, der Enz behagt und seiner 500er entgegen kommt. «Auf diese Prüfung habe ich mich wie ein Kind gefreut! Vor mir startete der Meisterschaftsführende Brunner. Ich fackelte nicht lange und gab der 500er die Sporen. Ich hatte dann schnell das Gefühl, dass ich am aufholen war, was immer ein gutes Zeichen ist. Dann, bei einer kleinen Bergauffahrt, Ausgangs Kurve ging ich so früh ans Gas, dass es mich 180Grad drehte (!) – Neiiiiinnnnn, das ist nicht wahr, dachte ich!! Ich musste das Motorrad “zurück”- drehen und fuhr Vollgas weiter. Nach einem Waldabschnitt übertrieb ich es wieder und fuhr geradeaus über einen Kurvenanlieger ☹ das passierte bei der übernächsten Kurve grad noch einmal ☹. Wenn der Wurm drin ist, hört es nicht mehr auf! Am Schlimmsten kam es dann kurz vor dem Motocrossabschnitt, wo eine lange Gerade angelegt war. In der Anbremszone erwischte ich zwei Schlaglöcher schräg. Das Heck meines Motorrades bäumte sich auf und ich verlor beinahe die Kontrolle. Ich dachte schon jetzt «chlöpfts»! Irgendwie schaffte ich es auf den Rädern zu bleiben und unter dem Bändeli anzuhalten, jedoch war das Vorderrad auf der linken Seite eines Absperrpfosten, ich musste aber rechts durch. Ich stieg ab, zog das Motorrad zurück um weiter fahren zu können. Den Rest der SP fuhr ich zügig weiter ohne weitere Risiken einzugehen», erzählt Enz, noch immer aufgebracht über all die Missgeschicke. Enz verlor durch diese Missgeschicke viel Zeit – und auch die Führung in der Tageswertung.

SP3 – Sturz nach Baumkontakt!
Eine Sonderprüfung, die schöner nicht angelegt werden konnte, erwartete die Piloten. Enz, der seit einiger Zeit alleine im Wald fuhr «die drei anderen Piloten, die mit mir gestartet waren hatten sich wohl verfahren», kam ausgeruht an. «Die Verdauungsprobleme hatten sich gelegt, im Wald konnte ich einen schönen Rhythmus finden, es war wie in einem kleinen Paradies zu fahren für mich. Dieser Abschnitt war viel flüssiger zu fahren als jener am Rennanfang».
Die SP startete Enz furios, er wollte die Zeit aus den Missgeschicken der SP2 wettmachen. Zügig ging er ans Werk und fuhr auf seinem besten Niveau. «Als ich im hinteren Abschnitt der SP zurück fuhr und einen linken Anlieger anschnitt, der bergauf an einem Baum entlang führte, sah ich nicht, dass sich der Anlieger durch die vorherigen Fahrer genau unter den Baum verschoben hatte. Es war ein bisschen dunkler dort, ich sah es einfach nicht».
Es passierte was passieren musste, Enz knallte mit dem rechten Arm in den Baum und stürzte bergauf inmitten der Sonderprüfung! «Zunächst dachte ich, dass es doch gar nicht möglich ist, was da grad passiert ist! Dann das Motorrad aufstellen (bergauf) und anfahren (im vierten Gang – immer noch bergauf). Bis ich endlich mal oben war, sind bestimmt über 20 Sekunden verloren gegangen, wenn nicht 30… Ich kann es nicht fassen, soviel Pech, einmal mehr!» Der Rest der Sonderprüfung fuhr er sicher weiter. An eine gute Zeit war jedoch nicht mehr zu denken.

Fazit: viel Pech aber steigende Tendenz
Am Ende des Tages wurde Enz abermals Dritter, ein Platz, den er 2019 scheinbar gepachtet hat. «Ich muss aber aufpassen, dahinter wird gelauert. Wenn ich andauernd Pech habe wird das nicht mehr lange gut gehen. Ich muss mich nun ein bisschen mehr meinem Motorrad-Training widmen, ich habe ja noch fast keine Stunden absolviert während den Saisonvorbereitungen».
Im Meisterschafts-Zwischenklassement liegt Enz an dritter Stelle, jedoch bereits 20Punkte hinter dem Führenden Brunner. Bei derart wenigen Rennen, bzw. Sonderprüfungen ein schwieriges Unterfangen. Dennoch, Aufgeben war noch nie seine Parole und ehrlich gesagt: ein dritter Zwischenrang ist ja auch nicht von schlechten Eltern ?
«Danke wiederum an Barbara, die mich unermüdlich begleitet, sowie an alle meine Sponsoren und Gönner. Das Material ist top, die Betreuung Hammer – Danke!»
Nun gilt es sofort «umzusatteln». Enz wird den Viertakter in den Frühlingsschlaf gehen lassen und steigt bereits diese Woche auf seinen geliebten Zweitakter (KTM EXC 300), wo er sich nun auf das Xtreme Enduro in Lagares (P) im Mai vorbereitet. Stay tuned!

 

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