RENNBERICHT ROLF ENZ
 
>>>Platz 3 bei brütender Hitze!<<<
 
 
10 Monate später und ich schreibe doch wieder einen Rennbericht, dies mit einem lachenden und einem dankbaren Auge J
 
Rückblick: starke Rückenschmerzen zwangen mich 2015 mein sportliches Engagement zu beenden. Seit September letzten Jahres befinde ich mich in einer Schmerztherapie-Behandlung bei Frau Dr. med. Simone Heymann in Rothrist. Ein Tipp, der mir Toni Gaberthuel gab und der zum heutigen Resultat führte. Viele Kortisonbehandlungen kombiniert mit Schmerzmitteln haben dazu geführt, dass sich die bestehenden Schmerzen mittlerweile weitgehend kontrollieren lassen. Einer der Bandscheibenvorfälle hat sich gar zurück gebildet (!)
 
Parallel dazu werde ich nach wie vor in der Rennbahnklinik in Muttenz behandelt, wie auch von Frau Alexandra Azer (Osteopathin) in Biel. All diese Personen haben dazu beigetragen, dass sich meine gesundheitliche Situation um Meilen verbessert hat, ich bin sehr dankbar dafür!
 
Nur eingeschränktes Training möglich
Die letzten 10 Monate waren «gemütlicher» Natur. Ruhe war angesagt, mein Rücken konnte nicht mehr belastet werden. Selbstverständlich konnte ich es nicht ganz lassen und ging auch mal raus in den «Wald» J Jedoch bin ich in den letzten 5 Jahren noch nie so wenig Motorrad gefahren, leider.. Auch trainingsmässig habe ich mich total zurück gezogen und konnte mich wieder vermehrt um meine Firma kümmern. Als im Winter 2016 die Schmerzen langsam nachliessen, frönte ich einem «alten» Hobby, dem Skifahren. Ich riss mir dann im Februar aber prompt die Seitenbänder am Knie und beschädigte mir die Daumenkapsel, was dann abermals alles zurück warf.
 
Montegiocco (I) nicht weit von meinem Trainingsgebiet entfernt
Um nicht komplett dem Rennsport den Rücken zu kehren hatte ich geplant, dass ich das eine und andere Meisterschaftsrennen bestreiten würde, dies ohne Ambitionen. Grundsätzlich wollte ich in Faulx  (F) starten, da ich aber zu jenem Zeitpunkt schon wieder verletzt war, schob ich den Einsatz auf das Italien-Rennen. Montegiocco (I) befindet sich nur ca. 10Km vom Gebiet entfernt wo ich regelmässig am Trainieren bin. Mein Fahrwerksponsor Lippolis hat sein Werk gleich um die Ecke, klar dass ich da am Start sein wollte!
 
Malerische Gegend, wunderschöne Verbindungsetappen – gleich Topzeiten gefahren!
Ein paar «Aufreger» gab es beim Einschreiben. Schon nach beinahe einem Jahr weiss ich nicht mehr genau wie der Ablauf ist, ist wohl das Alter J 
Jedenfalls stand meine KTM 450EXC-F nach einem Tag Sonderprüfungen ablaufen am Samstagabend im Parc Fermé. Der Start über zwei Runden à 50KM und 4 Sonderprüfungen klappte dann doch noch gut, ein wunderbares Gefühl überkam mich. Es ist schwierig zu erklären; Endorphine, Adrenalin und all die kleinen Teufel im Körper mischen sich zu einem unbeschreiblichen Cocktail. Sobald der Anlasser betätigt ist entfällt ein Riesendruck und es geht los. Ich hatte es schon fast vergessen J
Die SP1 war keine 5 Minuten vom Start entfernt. Bei den Temperaturen (35°+) kann man nicht von einem «Kaltstart» sprechen, aber so war es dann irgendwie. Kaum ein paar Meter gefahren und schon mussten Motor und Körper Vollleistung erbringen. Die SP war auf einem Stoppelfeld angelegt, drunter Staub und teils harter, rutschiger Untergrund. Ich fuhr gleich die zweitbeste Zeit, verausgabte mich aber stark, ich war den Rhythmus einfach nicht mehr gewohnt. Glücklicherweise war die nächste Etappe eine gute Stunde lang, so dass ich mich im Wald «sammeln» konnte. Die Gegend ist ein Traum (!) wirklich wie im Bilderbuch konnten wir schöne Trails ohne Ende fahren. Der Schwierigkeitsgrad war nicht hoch, es ging zügig und schnell. Einzig ein paar Staubwolken liessen einen zeitweilig vorsichtig fahren.
 
SP2 mit 300 Meter Höhenunterschied
Die zweite Sonderprüfung war eine Linie, die an einem Hang angelegt wurde. Für meinen Geschmack viel zu schnell und zu wenig technisch. Der Organisator holte das Maximum aus den Möglichkeiten raus. Wenn ich aber mit einer 450er im vierten Gang in den Begrenzer komme, dann ist das 100% Risiko- und das bin ich einfach nicht mehr bereit einzugehen. Die Bäume waren stellenweise ein paar Zentimeter entfernt. Ich passte mich an, griff an wo ich es für tragbar hielt und fuhr die 3. beste Zeit raus.
 
Zweite Runde in brütender Hitze
Das Thermometer zeigte nun bereits 40° an (!) Wir hatten aber vorgesorgt. Die kühlende Unterwäsche und Pulsschoner zeigten Wirkung, wie auch die Tatsache, dass ich tagelang vorher mind. 5 Lt Flüssigkeit zu mir nahm. Erfahrungswerte aus Argentinien machten sich ausbezahlt. Ich hatte über das ganze Rennen hin keinerlei körperliche Probleme. An den CH’s konnte ich meine Begleiter immer mit einem Lächeln begrüssen J Mein Motorrad funktionierte einwandfrei. Ich hatte dem Staub entgegen gesorgt und streifte vormontierte Luftfilterkappen an den CH’s ab.
 
Ein «Tages-Comeback» wie im Bilderbuch – Rang drei als Lohn!
Irgendwo muss ich doch ein Motorrad-Gen im Blut haben. Jedenfalls beendete ich das Rennen mit einem grossen Smiley auf dem Gesicht und erfreute mich über diesen wunderbaren Tag! Meinen Rücken spürte ich erst ca. 10Minuten vor Rennende, was dann absolut in Ordnung war. Zwei Tage später habe ich nach wie vor keine Schmerzen. Nach so langer Zeit wieder ein Rennen und gleich aufs Podest freut mich sehr, auch wenn ich in der Meisterschaft nichts ausrichten kann/will.
 
Weitere Einsätze stehen in den Sternen
Selbstverständlich habe ich mit meinem Einsatz auch gleich «Staub aufgewirbelt», jedenfalls lief das Telefon heiss J 
Weitere Einsätze werden tags davor entschieden, wie geplant werde ich jedoch nur fahren wenn alles stimmt. Mein Körper gibt mir die Signale; wenn’s passt ist es OK, wenn nicht lasse ich es sein. E basta!
 
Stolzer Werbeträger!
Nach meinem Rücktritt 2015 wurde ich von mehreren Sponsoren völlig überrascht indem sie mich auch nach meiner aktiven Karriere unterstützen. Egal ob ich Rennen fahre oder nicht. Ein Zeichen starker Partnerschaft und gegenseitiger Anerkennung, die ich in einem Mass schätze, das schwer zu beschreiben ist. Zu meiner aktiven Zeit war ich immer sehr bestrebt ein möglichst perfektes Image zu präsentieren, heute darf ich dafür ernten. Herzlichen Dank!!! Herzlichen Dank auch meine Helferlein, die mich begleitet und vor Ort unterstützt haben, es war ein Bilderbuch-Weekend!
 
Vielen Dank für die vielen Gratulationen per Telefon, Mail, SMS, WhatsApp, FB und und und… happy and grateful again…
 
 
Rolf Enz  
Allmendstrasse 26
CH-4658 Däniken
Fon  +41 (0)62 291 33 44
Mob +41 (0)79 332 73 74
 
 
«SWISS CHAMPION» ENDURO VET 2013
«contact» rolf.enz@rolfenz.ch
«official website» https://www.rolfenz.ch
«join me on Facebook!» https://www.facebook.com/rolf.enz